Wanderausrüstung

Wir könnten auch mal googeln

 

Das Google-Angebot “Street View“ hat die möglichst flächendeckende Erfassung elektronischer Straßenbilder als Ziel. Wer einmal durch amerikanische Straßen gegoogelt ist, weiß, wie langweilig das eigentlich ist. Man muss schon ein bestimmtes Objekt suchen. Ich fände es wesentlich interessanter, wenn es von den auf die Webseiten der Landesvermessungsämter gesetzten Wanderwegen auch die zugehörigen Wegeansichten gäbe mit den High-lights oder der Möglichkeit, einen Wanderweg vorab durch zu googeln. Wer es aber zünftig liebt, packt nur die TOP 25 oder 50, den Kompass ein und zieht los, ohne GPS, ohne Wegemarkierung, vielleicht nicht einmal mit einem festen Ziel.

 

Einsatz von Wanderstöcken

 

Gesunde junge und Wanderer im mittleren Alter sollten auf den Einsatz von Walking-Stöcken bewusst verzichten, weil Gleichgewicht und Koordinationsfähigkeit besser ohne Hilfsmittel geschult werden. Gelenke und Muskeln haben sonst nicht ausreichend Gelegenheit, sich den Belastungen anzupassen. Sinnvoll aber ist der Einsatz bei Übergewicht, bei Wirbelsäulen- und Gelenkschäden, beim Tragen schwerer Rucksäcke sowie bei Schnee, Glätte, Nässe und Dunkelheit. Bewiesen ist, dass auch bei älteren Wanderern ohne Einschränkungen das Wandern ohne Stöcke den Gleichgewichtssinn, die Koordinationsfähigkeit, die Sinne schult und fordert. Wandern verzögert das Altern.

 

Entwarnung: Outdoor-Aktivitäten boomen

 

Wandern, Klettern und sportliche Betätigung an frischer Luft liegen im Trend. Die Fachmessen für Produkte rund ums Wandern und andere Outdoor-Aktivitäten zeigen enorme Umsatzzuwächse, die Gradmesser für ein gestiegenes Gesundheitsbewusstsein gerade bei jungen Familien, bei jungen Menschen seien. Sicher ist der Outdoor-Boom auch Ausdruck eines mode- und körper-bewussten Verhaltens, Ausdruck von alternativem, leistungsbewusstem, -orientiertem Verhalten. Outdoor-Aktivitäten verlangen aber immer mehr auch nach aufwendiger, qualitativ hochwertiger Ausrüstung. Schuhe, Jacken und Rucksäcke werden entsprechend präsentiert, nicht immer zweckmäßig, oft zu sehrModeeinflüssen unterworfen. Wichtig ist daher beim Kauf von Ausrüstung die fachlich gute Beratung bei einem Outdoor-Spezialgeschäft.

 

Erste-Hilfe-Ausrüstung auf Wanderungen

 

Bei out-door-Aktivitäten zu jeder Jahreszeit muss der Wanderer, zumindest der Wanderführer, die Wanderführerin auf gesundheitsbeeinträchtigende Bedingungen, Gefahren, Verletzungen vorbereitet sein. Dazu gehört neben einer topographischen Karte (1 : 50000), um jederzeit den aktuellen Standort bestimmen zu können, zu wissen, ein Handy, um bei Erfordernis sanitätsdienstliche Hilfe anfordern zu können. Auf folgende Gefahren sollte man sich beim Wandern durch entsprechende Ausrüstung einstellen:

 

Hitzeschäden

  • Wärmestauung vermeiden
  • ausreichende Oberbekleidung (Oberhemd mit langen Ärmeln)
  • Sonnenschutz durch Kopfbedeckung
  • Sonnenschutzcreme auftragen
  • möglichst im Schatten wandern
  • außerhalb der Mittagszeit wandern
  • auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr (stdl. ca. 200 ml) achten (z.B. gesüßter Tee mit 1 Teel. Kochsalz pro Liter)

 

Kälteschäden

  • wind-chill-Effekt beachten
  • Unterdrückung des Kältereizes durch Alkohol, Medikamente, Stress vermeiden
  • zusätzliche Bekleidung mitnehmen
  • Warnsymptome wie anhaltende Gefühllosigkeit beachten
  • trockene, wärmende Ersatzwäsche mitführen
  • Sportunterwäsche aus Polypropylen
  • Goretex-artige Materialien als äußere Schicht
  • trockene, nicht zu enge Wanderschuhe, trockene Strümpfe
  • Thermo-Isolierfolie mitführen
  • Mini-Isoliermatte zum Sitzen auf kaltem Untergrund Fußpilzprophylaxe
  • Füße nach der Wanderung waschen
  • feuchte Schuhe nach Benutzung gut lüften, mit Zeitungspapier ausstopfen, ggf. fönen
  • Pflege der Schuhe, auf guten Sitz der Schuhe und Strümpfe ohne Reibung achten
  • Strümpfe hygienisch waschen, gut trocknen
  • eigene Hausschuhe bei Betreten von fremden Wasch- und Schlafräumen benutzen

 

Blasenprophylaxe

  • vor Antritt der Wanderung Fußnägel kurzschneiden
  • auf guten Sitz der Schuhe mit Wandersocken achten
  • trockene Schuhe und nahtlose Strümpfe verwenden
  • Abkleben empfindlicher oder bereits gereizter Bereiche am Fuß mit Heftpflaster
  • Behandlung von Blasen mit steriler Nadel (Feuerzeug mitnehmen), Hautdesinfektionsmittel (ggf. „Schnaps―) und Pflasterwundverband
  • Blasenpflaster oder Mullkompressen bei Druckempfindlichkeit der entleerten Blase

 

verstauchtes Fußgelenk

  • Anwendung einer dauerelastischen Binde 8 cm oder Gelenkbandagen
  • Benutzung von Wanderstöcken

 

Insekten, Zecken

  • Schutz durch ausreichende, bedeckende Bekleidung - ggf. Verwendung von Repellents
  • nach Insektenstichen ggf. Antiallergicum auftragen
  • „Zeckenzange― mitführen
  • nach Wanderungen durch „Grün― beim Duschen Körperoberfläche nach Zecken absuchen, ggf. Zecke entfernen, „Bissstelle― desinfizieren
  • bei Wanderungen in Endemiegebieten an FSME-Impfung denken

 

Weitere Erste-Hilfe-Ausrüstung

  • Persönliche Arzneimittel sind von jedem einzelnen Wanderer mitzuführen
  • Zusätzlich werden empfohlen
  • Hautschutzmittel
  • Sonnenschutzmittel

 

Bestandteil des Erste-Hilfe-Päckchen sollte sein:

  • Mullkompressen, steril verpackt
  • Mullbinden 6 cm/4 m
  • dauerelastische Binde 8 cm mit Klammern
  • Thermo-Isolierfolie
  • Verbandspäckchen 80 mm x 100 mm
  • Heftpflaster 2,5 cm / 5 m
  • Plasterwundverband 6 cm / 1 m
  • Verbandtuch
  • Splitterpinzette, Zeckenzange
  • Anleitung zur Ersten Hilfe
  • Einmal-Handschuhe

 

Zur Ausstattung konsultieren Sie Ihren Apotheker. Hinzuweisen ist auch auf die sinnvollen Impfungen gegen Tetanus alle 10 Jahre, Diphtherie alle 10 Jahre, Poliomyelitis, Influenza, Pneumokokken, Hepatits B, FSME.