Gut Bothkamp, einst eine anspruchsvoll gestaltete Anlage des frühen 18. Jahr-hunderts im spätbarocken Repräsentationsstil, lässt noch heute die Bedeutung des einmal größten Gutes in Schleswig-Holstein erahnen. Bothkamper See, Bondenholz, Dosenmoor sind Entstehungsgebiete der Eider, des längsten Flusses im Lande. Im Herbst, aber auch zu jeder anderen Jahreszeit bietet der naturnahe Weg von Kirchbarkau bis Einfeld reizvolle Aspekte landschaftlicher Entwicklung.
Wegbeschreibung:
Vom Startpunkt (s.u.) in Kirchbarkau gehen wir zunächst über die Strasse Mühlenberg in Richtung der sehenswerten St. Katharinen Kirche, schwenken aber nach etwa 150 m links in die Dorfstraße ein, der wir folgen. Über die Straße Seeblick gelangen wir auf den Weg in Richtung Gut Bothkamp mit herrlichen Ausblicken auf den Bothkamper See. Eine Schautafel des Besucher-informationssystems (BIS) NSG Lütjensee und Hochfelder See südöstlich von Gut Bothkamp weist auf die Entwicklung und die einstige Verbindung dieser Seen und dem Bothkamper See hin. Seit 1794 führt eine steinerne Brücke statt der ehemaligen Fähre über die Verbindung der Seen. Gut Bothkamp ist eine Gründung des 16.Jh., zwischen 1531 und 1538 erwarb Johann Rantzau, Feldherr und Ratgeber König Christian III. von Dänemark Gut Bissee. Das Gut wurde auf die Halbinsel Bothkamp verlegt. Rantzau vergrößerte den Besitz durch Kauf von Ländereien der säkularisierten Klöster Bordesholm, Segeberg und Uetersen. 1812 ging das 1790 modernisierte Herrenhaus an die Familien von Bülow über. 1869/70 entstand die noch rudimentär zu erkennende Sternwarte, die einst zu den bestausgestatteten Europas zählte.
Unmittelbar nach Überschreiten der Brücke sehen wir die Reste der Sternwarte zur Rechten im Wald verborgen. Leider können wir das Herrenhaus nicht durch das Kieler Torhaus betreten und durch das Hamburger Torhaus verlassen. Wir nehmen den schmalen Pfad um das Herrenhaus herum, können aber zumindest von der südlichen Seite durch den heute verwahrlosten Garten einen Blick auf das Hamburger Torhaus werfen. Durch die prachtvolle Baumallee wandern wir dann in Richtung Hamburg, nach Süden, verlassen die Allee nach 200 m, um den Pfad entlang des Seeufers zu benutzen, auf dem wir bleiben, bis wir nahe der Hochmutskate auf die Allee zurückkehren. An der Hochmutskate führt ein Weg rechts ab zur etwa 250 m entfernten Brücke über die Dröge Eider, die aus dem Entstehungsgebiet der Eider um Gut Schönhagen und dem Bondenholz von Süden kommend in den Bothkamper See fließt und als Eider in Bissee den See verlässt. Wir wandern aber geradeaus weiter in Richtung Süden, auf Hof Siek zu, um den sich bis zum Viehteich der Lehrpfad Kulturlandschaft erstreckt. Er umfasst über 30 Schautafeln mit interessanten Informationen zu den Themen Natur , Landwirtschaft, Ernährung, Bodenkunde.
Etwa 1 km nach Hof Siek erreichen wir die Landstraße L 49, wo wir rechts abbiegen und etwa 1 km auf dem Fahrradweg wandern, bis wir nach einem Waldstück zur Rechten die schluchtartig eingebettete schmale Dröge Eider überqueren. Kurz danach führt ein Feldweg von der anderen Straßenseite in Richtung Südost, diesen links ab. Dem Weg folgen wir etwa
250 m, bis wir kurz vor seinem Ende einen Feldweg rechts ab nehmen können. Am Ackerrand und Knick entlang führt der Weg in Richtung der Siedlung Sahrendorf, wo wir links abschwenken auf das Bondenholz zu. Nach 450 m am Waldrand entlang zweigt ein Waldweg rechts ab in das Bondenholz, einen wunderschönen Buchenwald mit zahlreichen kleinen Seen, erlen- und eschenbestandenen Sumpfgebieten im Wald. Eindrucksvoll kann man hier die Funktion solcher Wälder und Sumpfgebiete als Wasserspeicher und –regulator verdeutlichen. Am entgegen gesetzten Waldrand verlassen wir den Wald nicht, sondern biegen nach links ab auf einen schmalen Waldpfad, der wieder auf einen breiteren Waldweg führt, auf dem wir nach etwa 300 m links abbiegen. Diesem Weg folgen wir in Richtung Südost, verhalten uns still, um vielleicht Wild zu sehen, den Buntspecht oder andere Waldvögel zu hören. Am Ende dieses Weges stoßen wir auf einen Querweg, dem wir nach rechts folgen. Kurz darauf gelangen wir an den Waldrand, hier weiter bis zur L 67, auf der wir linksabiegend nach wenigen Metern rechts den Feldweg erreichen, der durch eine großartige Moränenlandschaft in Richtung Wunderberg führt.
Von hier wandern wir nach Süden, vielleicht der mittäglichen Sonne entgegen, bis wir nach etwa 3 km die Verbindungsstraße zwischen Schillsdorf und Negenharrie erreichen. Hier biegen wir rechts ab und verlassen die Straße nach 250 m nach links an den Waldrand, wo wir dem Weg folgen. Wir unterqueren die Hochspannungsleitung und schwenken kurz danach dem Weg folgend in Richtung Nordwesten, etwa 250 m entfernt parallel zur Hochspannungsleitung. Den asphaltierten Weg in Richtung Großharrie überqueren wir, bleiben auf dem Feldweg, bis dieser scharf links abzweigt. Dem kaum sichtbaren Wohlbach, der ins Dosenmoor fließt, folgen wir nahezu parallel, bis wir nach etwa 1,7 km die L 67 bei Kleinharrie erreichen.
Hier biegen wir links ab, verlassen die Landstraße nach 250 m rechts ab in Richtung Ortskern Kleinharrie, wo wir in den Verbindungsweg in Richtung Negenharrie rechts abbiegen, um nach etwa 250 m in einen zum Dosenmoor führenden Feldweg links ab zu gehen. Von Kleinharrie sind es etwa 1 km bis zum Landgasthof in Großharrie, wo man gepflegt einkehren kann, von wo man auch das Dosenmoor erreichen kann. Wir aber wandern direkt auf das Dosenmoor zu, überqueren die Dosenbek, die das Dosenmoor entwässernd von hier in Richtung Süden in die Scherde, Stör, Elbe, Nordsee fließt, während vom Nordrand des Moores die Burbek nach Norden in die Eider bei Brügge fließt, die Wasserscheide zur Ostsee nimmt und dort in die Nordsee fließt.
Durch das 521 ha große NSG Dosenmoor führt ein gerader Weg, von dem Lehrpfade abzweigen. Sonnentau, Drachenwurz, Blutauge, Wollgras, „tote“ Mönche sollte sich jeder Wanderer anschauen. Vom Parkplatz an der Bahnlinie führt unter dem Tunnel ein Weg zur L 318 , die wir nahe der Gaststätte „Schanze am See“ queren, gelangen an den eiszeitlich entstandenen Einfelder See, an dessen Ufer wir bis kurz vor Einfeld wandern, um dann zum Bahnhof in Einfeld abzubiegen. Wir haben es erlebt:
Der Nebel steigt, es fällt das Laub,
schenk ein den Wein, den holden!
Wir wollen uns den grauen Tag
vergolden, ja vergolden!
Bundesland: Schleswig–Holstein
Region: AktivRegion Schwentine - Holsteinische AktivRegion Mittelholstein
Startpunkt
Bushaltestelle Kirchbarkau Am alten Bahnhof 24536 Kirchbarkau
Zielpunkt
Bahnhof Einfeld 24536 Neumünster
Verkehrsanbindung Auto: Auf der B 404 von Kiel oder von Süden kommend die Ausfahrt Kirchbarkau nehmen
Verkehrsanbindung ÖPNV:
Auf der L 318 von Kiel oder von Neumünster kommend führt die Bundesstraße durch Einfeld zum Bahnhof
Streckenwanderung
Länge: 24 km
Geschätzte Dauer: 8 Std. gemächlich, 6 Std. zügig
Durchgehend Kinderwagengerecht: Ja
Besonderer Routencharakter: Naturwanderung Kulturwanderung Lehr- und Erlebnispfade Kindererlebnistour
Begehbarkeit: ganzjährig, bevorzugt Frühjahr bis Herbst
Sehenswürdigkeiten:
1. Gut Bothkamp
2. Dröge Eider und Skulpturenpark Bissee
3. Bodenerlebnispfad Bothkamp - Hof Siek
4. NSG Dosenmoor
5. Skulpturenpark Einfelder See
Einkehrmöglichkeiten:
Großharrie Landgasthof Langholz Preetzer Landstraße 28 24625 Großharrie Tel.:04394-99700 info@landgasthoflangholz.de www.landgasthoflangholz.de
Übernachtung /Einkehr
Einfeld Schanze am See Einfelder Schanze 96 24536 Neumünster Tel.:04321-959580 www.schanzeamsee.de Einkehr
Hinweis auf Karten:
Name: Wander- und Freizeitkarte Nr. 8 Kiel - Plön 1 : 50000 Herausgeber: Landesvermessungsamt Schleswig – Holstein 978-3-89130-288-0
Hinweis auf Wanderliteratur:
Titel: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler Hamburg – Schleswig-Holstein Verlag: Deutscher Kunstverlag ISBN 3-422-03 033-6
Titel: Naturführer durch Schleswig-Holstein Band 1 Verlag: Wachholtz - Verlag ISBN 978-3-529-05415-0
Titel: BIS – Broschüre „Dosenmoor“ Hrsg. Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Hamburger Chaussee 25, 24220 Flintbek
Titel: BIS – Faltblatt „Lütjensee und Hochfelder See südöstlich von Gut Bothkamp“
Titel: Faltblatt „Bodenerlebnispfade in Schleswig-Holstein“ Bothkamp – Hof Siek
Titel: Broschüre „Buchenwälder – vielfältig – einmalig – nachhaltig“ Hrsg. Deutscher Forstwirtschaftsrat (DFWR) Claire Waldorff-Str. 7, 10117 Berlin
Tourismusorganisation:
Amt Preetz - Land Am Berg 2 24211 Schellhorn Tel.:04342-8866-6 Tel.:04342-8866-9 info@amtpreetzland.de www.amtpreetzland.de
Amt Bordesholm-Land Marktplatz 24582 Bordesholm Tel.:04322-695-0 Tel.:04322-695-164
Amt-Bordesholm@bordesholm.de www.bordesholm.de
Ansprechpartner:
Interessengemeinschaft „Wanderbares Schleswig–Holstein“ von Heyer, Wolfgang Kuhlacker 32a 24145 Kiel Tel.:0431-713495 www.wanderbares-schleswig-holstein.de
Angaben zur Person: von Heyer, Wolfgang 0431 – 713495 Interessengemeinschaft „Wanderbares Schleswig-Holstein“
Bildautor: Gerlind Lind
Karten: Zarp, Kai Tel. o4331- 42567 Interessengemeinschaft „Wanderbares-Schleswig-Holstein“
Wanderverband Norddeutschland e.V. im Deutschen Wanderverband
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