Was macht die Wanderung aus, was ist das Besondere?
Der Traum von einer sicheren und kürzeren Verbindung für Seetransporte zwischen Nordsee und Ostsee bestand schon seit Jahrhunderten, bevor mit dem Bau des Schleswig-Holsteinischen Kanals unter König Christian VIII. von Dänemark von 1777-1784 ein für damalige Verhältnisse "bewunderungswürdiges und herrliches Werk" entstand. In der Denkschrift zur Baugeschichte des Kaier Wilhelm-Kanals, des Nord-Ostsee-Kanals vom 3. Juni 1887 wurde darauf hingewiesen, dass der Eider-Kanal, Schleswig-Holstein-Kanal den Anforderungen der Schifffahrt nicht mehr genügte. Die Wanderung ermöglicht einen Überblick über den Verlauf des alten Eiderkanals, von der Funktionsweise der Schleusen. Wir folgen den Ufen des alten und des jetzigen Nord- und Ostsee verbindenen Kanals, erfahren etwas von der Geschichte des Gutes Knoop.
Wegbeschreibung
Vom Startpunkt am Parkplatz Immelmannstraße/Richthofenstraße gehen wir links ab auf dem Fuß- und Radweg in Richtung Sportplatz. Wir gelangen an die Unterführung der Prinz-Heinrich-Straße, nehmen diese und kommen auf die Oskar-Kusch-Straße , von der nach wenigen Metern rechts ab der Schilksee-Wanderweg, auch als E 1 mit Andreas Kreuz gekennzeichnet, abzweigt.
Auf diesem wandern wir vorbei am Bundeswehrgelände zur Linken und dem Flugplatzgelände zur Rechten bis an den Waldrand des Landschaftsschutzgebietes Barkmissen. Hier zweigt links ein Waldpfad ab, auf dem wir schließlich den Feldweg erreichen, der Barkmissen und Knooper Holz verbindet. Wir folgen dem Waldweg durch das Knooper Holz, bis wir auf die Kreisstraße K 19 stoßen. Hier biegen wir links ab, folgen der Straße wenige Meter, bis wir auf der anderen Straßenseite auf einem Waldweg in dem Knooper Holz weitergehen können.
Wir halten uns auf dem Weg nach links, etwa parallel der Kreisstraße folgend, bis wir an die Kreuzung Dorfstraße, Kreisstraße stoßen. Wir folgen ein kurzes Stück der Dorfstraße in Richtung Gut Projensdorf, biegen aber als bald rechtsab in den Feldweg in Richtung des Waldgebietes Spitzenhege. Dort biegen wir in den ersten Waldweg links ab, der uns nach etwa 500 m wieder aus dem Wald herausführt. Hier nehmen wir den Weg rechts ab entlang des Waldrandes, der uns direkt zum Alten Eiderkanal führt.
An der kleinen Brücke über einen Bach führt ein schmaler Pfad direkt an das Ufer des Kanals. Von hier hat man einen guten Eindruck von der Breite und der Führung des Kanals. In einer Schrift von 1863 „Durchstich der Holsteinischen Landenge zwischen Ostseeund Nordsee“ heißt es: „Die Fahrt um Skagen herum, der völlig einzige maritime Weg zwischen Nord- und Ostsee, also zwischen den beiden deutschen Meeren, den beiden getrennten Teilen der deutschen Küste, der einzige Seeweg zum Herzen Russlands und zu den Küsten Schwedens und Finnlands, ist eben eine der aller unsichersten und gefährlichsten Seefahrten auf der ganzen Erde, obgleich sie durch eine der einfachsten Landarbeiten aufgehoben werden kann.“
Es bestand jedoch lange Zeit Unklarheit, Uneinigkeit darüber, welche Streckenführung die einfachste, schnellste, wirtschaftlichste und militärisch befriedigende sei. Erst nachdem am 1. Juni 1773 alle Ansprüche auf den Gottorfer Anteil von Schleswig und vor allem auf seinen Anteil an Holstein sowie die gemeinschaftlich regierten Anteile an Dänemark fielen, konnten Entscheidungen getroffen werden. Der in den Jahren 1777–1784 unter König Christian VII. von Dänemark erbaute schleswig holsteinische Kanal wurde in damaliger Zeit als „bewunderungswürdiges Werk“ gesehen, ehe der Bedarf nach einem kriegsschiffgängigen Kanal den Umbaubewirkte. Wir folgen dem reizvollen schmalen Pfad entlang des Kanals bis wir an die Rathmannsdorfer Schleuse gelangen.
Eine Ansichtstafel veranschaulicht den ehemaligen Verlauf des Kanals mit seinen Schleusen, die Funktionsweise der Schleusen. Um das durch einen Wall begrenzte ehemalige Ausweichbecken führt der Wanderweg auf den Achtstückenberg, bis wir auf den Fahrweg zum Gut Projensdorf gelangen. Hier biegen wir rechts ab und gelangen auf diesem Weg an das Ufer des heutigen Nord-Ostsee-Kanals, auf dem uns Frachter aller Größen, „Traumschiffe“, Freizeitboote begegnen.
Wir folgen dem Uferweg, nach links, der wohl niemals als Treidelpfad benutzt worden ist, bis zur Gaststätte „Kanalfeuer“, wo wir links ab den Kanal verlassen. Wir sehen zur Linken das Gut Projensdorf, ursprünglich auf der holsteinischen Seite des Kanals gelegen, gelangen auf die Dorfstraße, wo wir rechts abbiegen, um nach etwa 300 m rechts ab zum Gut Knoop zu wandern.
Um 1800 gehörte Gut Knoop neben Emkendorf zu bedeutenden Stätten der Kulturin Schleswig-Holstein. Das Gut wurde nach der Heirat der ältesten Tochter des Großkaufmanns Baron von Schimmelmann mit dem Grafen Friedrich von Baudissin klassizistisch, dem Verlauf des damaligen Kanals in der Lage angepasst, erbaut und bis 1800 ausgebaut. Über eine Brücke über den Graben, der einst das Gut umgab gelangen wir auf die Kreisstraße K 19, biegen von dieser nach wenigen Metern rechts ab in den Weg Polterberg, dem wir bis zum NOK-Ufer folgen. Den Kanaluferweg wandern wir entlang bis vor der Holtenauer Hochbrücke ein Weg hinauf führt zur Villa Hoheneck. Hier wandern wir auf dem Schilksee-Wanderweg entlang der Oskar Kusch-Straße zurück zu unserem Start- und Zielpunkt.
Bundesland:
Schleswig–Holstein
Region:
Stadt Kiel
Kreis Rendsburg–Eckernförde
AktivRegion Hügelland am Ostseestrand
Wegezuordnung:
Europäischer Fernwanderweg E 1/E 6
Start- und Zielpunkt:
Immelmannstraße 2,
24159 Kiel-Holtenau
Verkehrsanbindung Auto:
von Kiel kommend auf der Stadtautobahn B 503 über die Holtenauer Hochbrücke, danach erste Abfahrt rechts nach Holtenau, Ecke Immelmann-/Richthofenstraße
Verkehrsanbindung ÖPNV:
ab Kiel Hbf. mit den Buslinien 12/13 (KVG) oder ab Kiel ZOB mit den Buslinien740/744 (AK) bis zur Haltestelle Immelmannstraße
Rund- oder Streckenwanderung: Rundwanderung
Länge: ca. 12 km
Dauer: ca. 4 Std.
Markierungszeichen: keine, streckenweise weißes Andreaskreuz für E 1/E 6
Höhenunterschied:
tiefster Punkt 2,5 m,
höchster Punkt 23 m
Anforderungen:
steile Passagen: keine
kinderwagengerecht: teilweise (s. Wegebeschreibung)
Besonderer Routencharakter: Naturwanderung, Kulturwanderung
Begehbarkeit: ganzjährig
Sehenswürdigkeiten:
Alter Eiderkanal
Rathmannsdorfer Schleuse
Levensauer Hochbrücke am NOK
Gut Knoop
Einkehrmöglichkeiten:
Schleusen Garten Rathmannsdorfer Schleuse
24161 Altenholz/Felm
Tel.: 0431-3645393
www.schleusen-garten.de
nur Einkehr
Kanalfeuer Restaurant & Café
Kanalweg 124161 Altenholz/Knoop
Tel.: 0431-3699408
www.kanalfeuer.de
nur Einkehr
Waffenschmiede
Friedrich-Voß-Ufer 4
24159 Kiel
Tel.: 0431-36969-0
www.hotel-waffenschmiede.de
Einkehr und Übernachtung
Hinweis auf Karten:
Name: Wander- und Freizeitkarte Nr. 8 Kiel - Plön 1 : 50000
Herausgeber: Landesvermessungsamt Schleswig–Holstein
ISBN: 978-3-89130-728-1
Hinweis auf Wanderliteratur:
Titel: Der Alte Eiderkanal Schleswig-Holsteinischer Kanal
Verlag: Verlag Boyens
ISBN: 3-8042-0297-7
Titel: Die weltliterarische Provinz
Verlag: Boyens Buchverlag
ISBN: 3-8042-1157-7
Titel: Schlösser und Gutsanlagen in Schleswig-Holstein
Verlag: L & V Verlag
ISBN: 3-928119-24-9
Titel: Begegnungen mit Kiel
Verlag: Wachholtz Verlag
ISBN: 3529-02722-7
Titel: Jules Verne in Schleswig-Holstein
Verlag: Husum Druck- und Verlagsgesellschaft 2008
ISBN: 978-3-89876-198-7
Bilder: Gerlind Lind
GPS-Track: Joachim Frey
Kartenskizze: Kai Zarp †
Autor und Ansprechpartner:
Interessengemeinschaft „Wanderbares Schleswig–Holstein“
Wolfgang von Heyer
Kuhlacker 32a
24145 Kiel
Tel.: 0431-713495
www.wanderbares-schleswig-holstein.de
Tourismusorganisationen:
Amt Dänischenhagen
Sturenhagener Weg 14
24229 Dänischenhagen
Tel.: 04349-809-0
info@amt-daenischenhagen.de
www.amt-daenischenhagen.de
Welcome Center Kieler Förde
Stresemannplatz 1-3
24103 Kiel
Tel.: 0431-67910-0
info@kiel-tourist.de
www.kiel-tourist.de
Kartenskizze
Downloads:
Hinweis: Der Link öffnet sich im neuen Tab, da der Download über DropBox erfolgt.