Was macht die Wanderung aus, was ist das Besondere?
Die Duvenstedter Berge, der Wittensee und der Bistensee bilden eine eindrucksvolle Moränenlandschaft mit herrlichen Aussichtspunkten, mit bewegenden Wegen durch Wälder und Felder, sagenumwoben. Wittensee, Eider und Nord-Ostsee-Kanal bilden eine Einheit, die zu erkunden lohnt. Das Gebiet zwischen Bistensee und Wittensee mit seinen Höhen ist ein reizvoller, attraktiver Teil des Naturparks Hüttener Berge.
Vom Parkplatz am Seebadestrand in Bistensee, an der Dorfstraße gelegen, beginnen wir unsere Wanderung, zunächst entlang des Seeufers mit herrlichen Ausblicken auf den 154 ha großen Bistensee. Von der Dorfstraße zweigt in Seenähe in Richtung Campingplatz ein Feldweg rechts ab, dem wir folgen. Eine Weidekoppel mit Stuten und Fohlen vor dem Hintergrund von Bistensee und Hüttener Bergen erfreut das Auge. Dann nimmt uns der Wald auf. Die Schattenblume blüht bei noch lichtem Laub der Buchen. Hier verläuft der Weg am Waldrand, wir müssen uns aber zunächst nach rechts orientieren, um den Waldpfad zu finden, der hier nicht nur als NPW, sondern auch als Haselmausweg Nr. 16 gekennzeichnet ist. Wir orientieren uns bis Schirnau am Nord-Ostsee-Kanal an den Markierungen (gelber Pfeil) des NPW. Am Kopf dieses Weges zwischen Licht und Schatten nehmen wir den asphaltierten Weg links ab, der zwischen zwei Waldstücken und einer weit geschwungenen Weidefläche hindurch führt. Am Ende dieses Weges wandern wir rechts ab bis zum Hof, den eine stattliche Esche beschützt. Hier führt der Weg links ab in den Wald, den wir auf dem gekennzeich- neten Weg durchwandern, folgen dann am Waldrand rechts ab dem Wanderweg, der nach etwa 500 m rechts, links, rechts an einen grandiosen Aussichtspunkt führt, von dem man einen eindrucksvollen Blick über den Bistensee genießen kann. Vor Luisenhof wandern wir links ab in Richtung Freudental, nehmen nach den Häusern den Waldpfad rechts ab durch den Nadelwald mit dichten Adler- farnbeständen, Himbeersträuchern.
Beim Verlassen des Waldstückes stoßen wir auf eine Weggabelung, von der aus wir zwei nahezu kreisrunde Hügel ausmachen, um die sich eine schöne Sage rankt: Zu Urzeiten, als das Land noch von Riesen und Trollen, Zwergen, den „Ünnerirdischen“ bewohnt war, wurde das Land von einer Eiszeit heimgesucht. Die Riesen flohen, die Ünnerirdischen versteckten sich in ihren Höhlen oder flüchteten über die Eider mit Hilfe eines Fährmanns, der zu ewiger Schweigsamkeit verpflichtet wurde. Der Sage nach halten sich etliche Ünnerirdische immer noch in den vor uns liegenden Erdhügeln auf, warten auf die Warmzeit, halten nur in einsamen Nächten Ausschau.
Wir nehmen den rechten Abzweiger in Richtung Tegelkate. Auf der Höhe der höchsten Erhebung der Duvenstedter Berge von 72 m, das sind 68 m über dem Niveau des Wittensees, sehen wir den dort aufgestellten Funkmast. Ein Wirtschaftsweg führt rechts ab auf diese Höhe. An der Weggabelung erklimmen wir eine kleine Anhöhe, von der wir einen großartigen Blick auf den Wittensee genießen können.
Berechnungen haben ergeben, dass das Volumen der Duvenstedter Berge nahezu dem Volumen des Wittenseer Seebeckens, entspricht. Eine „nur“ 3 km breite Gletscherzunge aus dem Eckernförder Raum hat während der letzten WeichselEiszeit die Duvenstedter Berge als Endmoräne mit den Kiesen und Sanden, aus dem Untergrund des heutigen Wittensees aufgeschüttet. Die Schmelzwässer dieser gewaltigen Eismassen flossen durch die Bünsdorfer Rinne, noch heute Abfluss des Wittensees über die Schirnauer Au.
Beeindruckt von der Zeitreise in die Vergangenheit setzen wir unseren Weg links ab in Richtung Heidberg fort. Am Heidberg finden sich tatsächlich mächtige Birken auf Heideflächen, die sich über steil aufragende Hügel, möglicherweise Ose, ziehen. Wir gelangen dann an die B 203, nehmen einen Weg parallel zur Bundesstraße durch den Wald und wandern dann auf der Straße in Richtung Schulendamm und
weiter bis Schlagbaum. Am Hof Schlagbaum führt rechts ab ein Feldweg in Richtung Autobahn A 7, die wir unterqueren. An der Wegkreuzung folgen wir der Markierung gelber Pfeil in Richtung Diekshof. Wir queren die Rendsburger Straße zum Hubertus-Hof. Durch die Dorfstraße geht es weiter bis zur Straße Am Steinberg, wo wir links ab in Richtung Borgstedter Enge und Rader Hochbrücke wandern können. Die Rader Hochbrücke ist mit 1498 m Länge eine der längsten Stahlbrücken. Sie erlaubt den Schiffen auf dem Nord-Ostsee-Kanal eine Durchfahrtshöhe bis zu 42 m. Erbaut wurde die Brücke zwischen 1969 und 1972. Die Brücke überspannt den Kanal, die Rader Insel und die Borgstedter Enge. Von einem zur Rast geeigneten Platz überblicken wir die wunderschöne Borgstedter Enge. Unseren Weg fortsetzen können wir zunächst unmittelbar am Ufer, dann auf dem Treidelweg mit Blick auf die Rader Insel, auf der noch im 14. Jahrhundert eine Burg stand, von der sich der Ortsname Borgstedt ableitet. Hinter den Anhöhen der Insel schieben sich von Zeit zu Zeit die noch sichtbaren Aufbauten der Kanalfahrer vorbei. Kurz vor der Wehrtechnischen Dienststelle bei Lehmbek führt unser Weg links ab zur L 42, der wir auf dem begleitenden Rad- und Fußweg bis Schirnau folgen. Wir werfen einen Blick auf die Mündung der Schirnauer Au in den Schirnauer See, Teilstück des NOK. Dann queren wir die Landstraße, gehen hinab zum Mühlensee mit der zum Gut Schirnau gehörenden Mühle. Am Gutshaus vorbei führt der als Haselmausweg Nr. 12 gekenn- zeichnete Wanderweg in Richtung Bünsdorf. Nur wer es weiß sieht westwärts das reizvolle Tal der Schirnau, das zusammen mit dem Bünsdorfer Moor ein wertvolles Regenerations- gebiet dank der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein ausmacht, Lebensraum selten gewordener Pflanzen und Tiere.
An der Straße nach Bünsdorf biegen wir links ab, erreichen mit Blick auf den Wittensee bald Bünsdorf mit einer Badestelle am See, einer spätromanischfrühgotischen Feldstein-Saalkirche, die im „Polackenkrieg“ 1659 durch Feuer
zerstört, 1862 umfassend renoviert wurde. Im Außenbereich erinnert ein Gedenkstein an ein dänisches Gefecht von 1850. Nachdenklich verlassen wir die einst der Heiligen Katharina geweihte Kirche.
Vorbei am Landgasthof König Ludwig in der Dörpstraat unterqueren wir die K 2. An der nächsten Wegkreuzung halten wir uns nach links, vorbei am Hof Gayenberg, bis wir nach etwa 500 m rechts ab in den „Feldweg“ wandern können, auf diesem durch welliges, von Wald gesäumtes Gelände kommen. Dieser Weg ist als Haselmausweg 17 markiert. Im Wald nahe der K 2 zweigt ein Waldweg links ab, dem wir folgen, der uns bei Verlassen des Waldes halblinks durch eine schöne Moränenlandschaft in Richtung Holzbunge führt. Wir queren in Holzbunge die B 203, schwenken in die Straße nach Bistensee, biegen aber sogleich in die Straße in Richtung Neu Duvenstedt. Nach etwa 500 m nehmen wir den Weg rechts ab, wandern an zwei kleinen Teichen vorbei und stoßen dann wieder auf den bereits erwanderten NPW oder Haselmausweg 16 in Richtung Bistensee. Bekannt, aber in dieser Richtung aus neuer Perspektive wieder sehr beeindruckend, erscheint uns der Weg. Müde aber glücklich erreichen wir nach einer 25 km-Wanderung durch eine natur- und kulturreiche, auch geologisch höchst interessante Landschaft unser Ziel in Bistensee.
Bundesland: Schleswig–Holstein
Region: Kreis Rendsburg-Eckernförde
AktivRegion Hügelland am Ostseestrand
Wegezuordnung: Europäischer Fernwanderweg E 1 / E 6
Start- und Zielpunkt:
Parkplatz am Seebad / Dorfstraße
24358 Bistensee
Verkehrsanbindung Auto:
über Autobahn A 7 bis Abfahrt 8 Rendsburg/ Büdelsdorf, von hier auf die B 203 bis Holzbunge, dort links abbiegen in Richtung Bistensee
Verkehrsanbindung ÖPNV:
von Eckernförde oder Rendsburg mit der Schnellbuslinie 3050 bis Holzbunge
Rund- oder Streckenwanderung: Rundwanderung
Länge: ca. 25 km
Geschätzte Dauer: ca. 8 Stunden
Markierungszeichen:
teilweise gelber Pfeil (NPW)
teilweise Haselmaus-Wanderweg
Höhenunterschied:
Tiefster Punkt: 4 m
Höchster Punkt: 70 m
Anforderungen:
steile Passagen: nie
durchgehend kinderwagengerecht: nein
barrierefrei: nein
Besonderer Routencharakter:
Naturwanderweg
Nordic-Walking
Begehbarkeit: ganzjährig
Sehenswürdigkeiten:
1. Bistensee
2. Blick von der Stirnmoräne (72 m) der Duvenstedter Berge auf den Wittensee
3. Gut Schirnau mit Mühle und Schirnauer Au
4. Feldsteinkirche in Bünsdorf
Einkehrmöglichkeiten:
Restaurant Seeterrassen
Dorfstraße 25
24358 Bistensee
Tel. 04353-9989569
Einkehr
Hinweis auf Unterkünfte in Borgstedt am NPW
nach Unterquerung der A 7
Lindenhof
Rendsburger Straße 31
24794 Borgstedt
Tel. 04331-32890
www.lindenhof-f.de
(nur nach Absprache geöffnet)
Landgasthof König Ludwig
Dörpstraat 1
24794 Bunsdorf
Tel. 04356-501
www.lklb.de
e-mail: info@lklb.de
Einkehr
Hinweis auf Karten: Name:
Wander- und Freizeitkarte Nr. 5
Eckernförde – Schleswig 1 : 50000
Herausgeber: Landesvermessungsamt Schleswig – Holstein ISBN 978-3-89130-285-9
Hinweis auf Wanderliteratur:
Titel: Ausflugsziele im Herzen Schleswig-Holsteins
Verlag: Boyens Buchverlag ISBN 3-8042-1165-8
Titel: Die Entstehung Schleswig-Holsteins
Verlag: Wachholtz - Verlag ISBN 3-529-05316-3
Titel: Von Bornhöved bis zur Erstürmung der Düppeler Schanzen
Verlag: BOD ISBN 3-8311-2305-5
Titel: Radfahren und Wandern im Naturpark Hüttener Berge 27 Touren durch eine herrliche Naturlandschaft Verlag: Tourist-Information Hüttener Berge
GPS-Tracks:
Stefan Beck
Interessengemeinschaft „Wanderbares Schleswig–Holstein“
Bilder:
Gerlind Lind
Interessengemeinschaft „Wanderbares Schleswig–Holstein“
Kartenskizze:
Stefan Beck
Interessengemeinschaft „Wanderbares Schleswig–Holstein“
Ansprechpartner:
Interessengemeinschaft „Wanderbares Schleswig–Holstein“
von Heyer, Wolfgang
Kuhlacker 32a
24145 Kiel
Tel. 0431-713495
g-g-lind@t-online.de
www.wanderbares-schleswig-holstein.de
Tourismusorganisation:
Tourist-Information Eckernförde
Am Exer 1
24340 Eckernförde
Tel. 04351-71790
www.ostseebad-eckernfoerde.de
Tourismusorganisation:
Tourist-Information Hüttener Berge
im Redderhus
Hauptstraße 2
24361 Holzbunge
Tel. 04356-986107
www.huettener-berge.de
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