Dobersdorfer, Passader und Selenter See sind verbunden durch die Wasserläufe Salzau und Jarbek, die aus dem Passader See über die Hagener Au in die Ostsee entwässern. Der Rundweg um den Dobersdorfer See, der Ausblick auf den Passader See, der reizvolle Verlauf der Salzau bieten zahlreiche Möglichkeiten der Naturbeobachtung. Das Herrenhaus Dobersdorf, die Meierhöfe Ottenhof, Charlottenthal, Münstertal, Kulturdenkmäler am Wege sind interessante Aspekte der Kulturlandschaft Probstei.
Wegbeschreibung
Wir beginnen unsere Wanderung am Parkplatz an der L 211 in Schlesen, am Dobersdorfer See gelegen, einer slawisch gegründeten Siedlung. Der Parkplatz befindet sich gegenüber der Badestelle. Eine Schautafel zeigt am Parkplatz die Lage des Ortes, die sonstigen Möglichkeiten zum Wandern. Wir queren die Landstraße zur Seeseite, wandern in Richtung Süden auf dem Fuß- und Radweg, bis wir an einem Bachzufluss die Straße rechts ab in einen das Seeufer begleitenden Pfad wandern können. Der Pfad führt uns auf eine aussichtsreiche Anhöhe, von der man einen großartigen Blick über den Dobersdorfer See genießen kann, bei guter Sicht ist das Gut Dobersdorf in etwa 2,5 km Entfernung sichtbar. Aber der Blick sollte auch in die Höhe gerichtet werden, da Seeadler, Rotmilan, Rohrweihe ihr Vorkommen am Dobersdorfer und Passader See haben. Wir verlassen die Anhöhe, folgen dem reizvollen Uferweg mit naturnahem Bruchwald zwischen Weg und Seeufer. Sumpfdotterblumen, üppige Bestände an Lerchensporn, Primeln erfreuen das Auge. Dann heißt es aufpassen, dass man nicht an einem Kulturdenkmal vorbei läuft, auch wenn ein Schild hinweist auf die Lage der einstigen Turmhügelburg am Ufer des Dobersdorfer Sees. Die Wallanlage, der Turmhügel sind noch gut zu erkennen. Seit 1968 steht die „Motte“ als mittelalterliche Anlage unter Denkmalschutz und wird behutsam restauriert. Weiter führt uns der faszinierende Weg bis zur „Schiefen Brücke“, nach Restaurierung fest und gerade. Aber der Weg kann hier nach Regenfällen schon etwas matschig sein. Aber Sumpfdotterblume, die genießbaren Blüten und Blätter des Bitteren Schaumkrautes wachsen quasi am Wegesrand. Nach einem Wegstück durch wildnisartigen Bruchwald öffnet sich der Wald, der Blick fällt auf ein weites Feucht- und Wiesengebiet am Bookhorner Gehege. Nach dem Kranich, der eine positive Bestandsentwicklung in Schleswig-Holstein aufweist, sollte man Ausschau halten. Schutz und Renaturierungsmaßnahmen der Feuchtgebiet-Lebensräume haben die Wiederausbreitung der Kraniche über Schleswig-Holstein gefördert. Durch Wald steigt der Weg an in Richtung Kreisstraße (K 39). Kurz vor der Straße können wir einen Waldweg rechts ab nehmen, der uns um ein Schongebiet herum ein Stück weiter auf die Kreisstraße führt. Hier wechseln wir als gute und vorsichtige Wanderer auf die linke Straßenseite., bleiben hier, bis wir an der Kreuzung K 39 / K 31 die Straßenseite wechseln, wenige Meter in Richtung Dobersdorf gehen, dann den Weg entlang des Waldrandes rechts ab wandern. Am Wiesengrund führt der Weg links ab, noch einmal fällt der suchende Blick auf den Lebensraum Feuchtwiesen - Bruchwald - Dobersdorfer See. Dann nimmt uns schön gewachsener Buchenwald auf. Wir folgen dem Weg links ab entlang des Waldrandes. An einer folgenden Wegabzweigung befindet sich auf einer Anhöhe ein gut erhaltener „Eiskeller“, ein aus behauenen Feldsteinen gemauerter kreisrunder Schacht, in dem früher das im Winter aus dem sicher höher gelegenen Seeniveau des Dobersdorfer Sees geerntete Eis gelagert wurde, um im Sommer Eis für Kühlzwecke im Herrenhaus, in der Gastronomie zur Verfügung zu haben. Auch in Schlesen hat man in den vergangenen Jahren einen weiteren Eiskeller restauriert und zugänglich gemacht. Unser Weg führt uns weiter entlang des Waldrandes bis der Weg aus dem Wald herausführt und dann wenige Meter von der K 31 entfernt parallel verläuft bis zur Kreuzung von K 21 und K 31. Auch hier steht am Parkplatz eine Schautafel, an der man sich neu orientieren kann. Besser ist aber die Mitnahme der angegebenen topographischen Karte. Wir bleiben jetzt auf dem die Kreisstraße begleitenden Fußweg, der uns an das nur bei besonderen Anlässen zugängliche Herrenhaus Dobersdorf führt. Das Herrenhaus ist eines der bedeutenden Zeugnisse des Rokoko in Schleswig-Holstein, erbaut von 1770 - 1772 von dem Eutiner Hofbaumeister Greggenhofer. Bedeutende Familien waren im Besitz dieses Hauses, das bereits 1281 erstmalig erwähnt worden ist. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Gut 1950 aufgesiedelt. Wir werfen durch die die Sicht behin- dernden Bäume einen letzten Blick auf das geschichtsträchtige Haus in seiner beeindruckenden Lage, setzen unseren Weg fort, können kurz nach dem Herrenhaus einen Weg rechts ab nutzen, der uns an ein Waldstück führt, an dessen Rand wir in einen Buchenwald gelangen, der im Mai üppige Bestände des Waldmeisters für Maibowle bereithält. Der Weg durch den Wald führt auf die Straße Seeblick im Ort Tökendorf, über die wir die Dorfstraße (K 31) erreichen. Diese überqueren wir, wandern auf dem Fußweg rechts ab bis zum Parkplatz, von wo ein Pfad direkt zum Seeufer führt. Am Ufer entlang mit herrlichem Blick über den Dobersdorfer See gelangen wir an den ausgedehnten Bade- und Rastplatz am See, wo man sehr gut eine Pause einlegen kann, von wo man die Vogelwelt auf dem See betrachten kann. Wir setzen unsere Wanderung fort auf dem Weg vorbei am Campingplatz, überqueren dann die Brücke über die Jarbek, die Dobersdorfer und Passader See miteinander verbindet. Der Weg führt uns in ein Waldstück, bestanden mit mächtigen Buchen, die im Frühjahr dem Buschwindröschen ausgedehnten Raum lassen. Immer geradeaus führt uns der Weg an den südöstlichen Zipfel des Waldes, wo wir den Wald verlassen und auf dem Wirtschaftsweg in Richtung Ziegelhof und Christinenhof wandern. Am Christinenhof gehen wir links ab in Richtung Stoltenberg über Adolfshof und Hof Jabek. Ab dem Hof Fernhausen genießt man den großartigen Blick auf den Passader See mit Brutvorkommen der Rohrdommel. Eher wird man aber wohl Seeadler und Rotmilan beobachten können. Kurz vor der Mündung der Salzau, die dem Herrenhaus Salzau den Namen verliehen hat, fliegt tatsächlich ein Rotmilan neugierig über unseren Köpfen, ein seltener Greifvogel, gut erkennbar an der tiefen Schwanzgabelung. Der Salzau werden wir auf unserer Wanderung noch mehrmals begegnen, sie wird aus dem großen Selenter See gespeist, umfließt das spätklassizistische Herrenhaus Salzau, trieb eine Mühle in Salzauermühle an, versorgte die Güter Otterndorf, Charlottental mit Wasser. Auf dem Weg nach Stoltenberg kann es sein, dass wir unseren Augen nicht trauen. Ein Flamingo-Ensemble steht im Passader See während der Probsteier Korntage, wenn in zahlreichen Orten der Probstei Strohfiguren die Besucher erfreuen sollen. In Stoltenberg, der Sage nach während der Pest im 15. Jahrhundert bis auf eine Frau ausgestorben, wandern wir von der zweiten Straße, den Weg nach Charlottental, rechts ab, überqueren die L 211, wandern noch etwa 400 m weiter geradeaus, bis links ab ein Feldweg nach Hohelith führt. Auf diesem Weg erreichen wir Gut Ottenhof, wenig reizvoll, schmuck sind aber die vorgelegenen ehemaligen Instenhäuser. Wir kehren um, nehmen den Weg entlang des Ufers der Salzau, die hier noch relativ natürlich ihren Lauf durch den Schatten spendenden Wald nimmt. Wir verlassen den Wald, der Weg führt entlang der Salzau mit Blick auf die geschwungenen Höhen der eiszeitlichen Moränen. An einer Rastbank führt eine Brücke über die Salzau, der Weg begleitet weiter die Salzau bis zum Gut Charlottental. Hier überqueren wir abermals die Salzau, biegen dann sogleich links ab in Richtung Wald, den Schmütz. Ein Rudel Damwild springt aus dem Wald, bewegt sich auf die 40 m-Anhöhe zur Rechten zu. Am südöstlichen Rande des Schmütz soll die Schmützeiche gestanden sein, deren Alter auf über 1000 Jahre geschätzt wurde, ein mächtiger über 25 m hoher Baum mit einem gewaltigen Stammumfang. Wir wandern weiter in Richtung Münstertal, queren die von Schlesen nach Fargau führende Straße, setzen unseren Weg im Friedrichshorst fort, wo wir nach etwa 650 m auf einen quer verlaufenden Weg außerhalb des Waldes stoßen. Hier wandern wir rechts ab, genießen den Blick auf die fleckenartig ausgebreiteten Waldstücke ehemaliger gutsherrlicher Jagdgebiete. Nach etwa 850 m führt an einem Bachlauf links ab der ehemalige Kirchensteig. Diesem reizvollen Weg folgen wir, sehen bereits den Ort Schlesen. Wenn uns der Ort mit seinen ersten Höfen aufnimmt folgen wir der parallel zur Landstraße verlaufenden Straße rechts ab. Ein Quellbrunnen weist uns den Weg, der uns nach nur noch wenigen Metern an unseren Start- und Zielpunkt zurückbringt.
Bundesland: Schleswig–Holstein
Region:
Kreis Plön
AktivRegion Ostseeküste
Wegezuordnung: keine
Start- und Zielpunkt:
Parkplatz Schlesen,
Badestelle Schlesen
24256 Schlesen
Verkehrsanbindung Auto: von der B 76 Kiel - Preetz an der Ausfahrt Schwentinental Süd auf die B 202, an der Ausfahrt Rasdorf auf die L 211 bis Schlesen
Verkehrsanbindung ÖPNV: von Kiel Hbf. mit Bus 200 bis Schönberg, Schule, von dort mit Li 220 bis Schlesen
Rund- oder Streckenwanderung: Rundwanderung
Länge: ca. 20 km
Geschätzte Dauer: ca. 7 Stunden
Markierungszeichen: keine
Höhenunterschied:
Tiefster Punkt: 20 m
Höchster Punkt: 39 m
Anforderungen:
steile Passagen: keine
durchgehend kinderwagengerecht: ja
Besonderer Routencharakter:
Naturwanderung
Kulturwanderung
Begehbarkeit: ganzjährig
Sehenswürdigkeiten:
1. Blick über den Dobersdorfer See
2. KD Burganlage am Südufer des Dobersdorfer Sees
3. Eiskeller am Dobersdorfer See
4. Herrenhaus Dobersdorf
5. Gut Ottenhof, Gut Charlottental
Einkehrmöglichkeiten:
Arps Gasthof
Möhlenweg 2
24232 Flüggendorf
Tel. 04348-353
Einkehr / Übernachtung
Campingplatz Dobersdorfer See
24232 Tökendorf
Tel. 04348-1868
Einkehr / Übernachtung
Hotel - Restaurant „Aarngard“
Knüll 2
24217 Schönberg
Tel. 04344-1305
Einkehr / Übernachtung
www.aarngard.de
Ruschers Dörpskrog
Dorfstraße 115
24217 Höhndorf/Gödersdorf
Tel. 04344-1575
Einkehr
Landhotel - Café „Fischerwiegen“
An de Laak 11
24253 Passade
Tel. 04344-4138616
Einkehr / Übernachtung
www.fischerwiegen.de
Hinweis auf Karten:
Name: Wander- und Freizeitkarte Nr. 6 Rendsburg – Neumünster 1 : 50000
Herausgeber: Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig – Holstein ISBN 978-3-89130-288-6
Hinweis auf Wanderliteratur:
Titel: Ausflugsziele im Herzen Schleswig-Holsteins
Verlag: Boyens Buchverlag ISBN 3-8042-1165-8
Titel: Kunst - Topographie Schleswig-Holstein
Verlag: Karl Wachholtz - Verlag (1969)
Titel: Jahresbericht 2013 Jagd und Artenschutz
Hrsg.: Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume ISBN 1437-868 X
GPS-Track und Kartenskizze:
Stefan Beck
Interessengemeinschaft „Wanderbares Schleswig–Holstein“
Bilder:
Gerlind Lind
Interessengemeinschaft „Wanderbares Schleswig–Holstein“
Ansprechpartner:
Interessengemeinschaft „Wanderbares Schleswig–Holstein“
von Heyer, Wolfgang
Kuhlacker 32a
24145 Kiel
Tel. 0431-713495
g-g-lind@t-online.de
www.wanderbares-schleswig-holstein.de
Tourismusorganisation:
Tourismusverband Probstei e.V.
Alte Dorfstraße 53
24253 Probsteierhagen
Tel. 04348-919184
www.probstei.de
Touristinformation Selenter See
Kieler Straße 18
24238 Selent
Tel. 04384-670
www.selentersee.de
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