Wo Wind und Wellen rauschen

Einst war der Große Binnensee Teil der Hohwachter Bucht, offen gegen die See, Steilküste säumte das Ufer, eine Handelsniederlassung war das Ziel seetüchtiger Boote. Nach schweren, zerstörerischen Sturmfluten wurde der Binnensee 1878 vollständig von der Ostsee durch einen Deich abgetrennt. Die Natur hat das Gebiet zurückerobert, der Seeadler zieht seine Kreise über dem See. Die Wanderung führt an den Ostseestrand, über den eiszeitlichen Moränenrücken zwischen Großem Binnensee und Selenter See, an das Ufer des Großen Binnensees mit dem eindrucksvollen Gut Waterneverstorf. Eine abschließende Einkehr im Highlanderhof Behrensdorf kann empfohlen werden.

Wegbeschreibung

 

Von der Alten Dorfstraße in Behrensdorf nehmen wir den Weg auf der Strandstraße direkt zum Strand. Der offene Blick über die Kieler Bucht in Richtung Fehmarn, die dänischen Inseln Lolland und Langeland begeistert. Der Kleine Binnensee wurde vom Abbruchmaterial des nordwestlich angrenzenden Todendorfer Kliffs abgedämmt. Torfe des ehemaligen Binnensees reichen bis 400 m in die Ostsee hinein. Nehrungsbildung und Küstenrückgang sind miteinander gekoppelt. An den Deich zum Schutz der Binnenseeniederung und des Hinterlandes gelangen inzwischen Strandwälle, Standorte gefährdeter, salztoleranter Pflanzen wie Meerstrandkohl, Salzmiere, Stranddistel. Noch vor der Absperrung des Truppenübungsplatzes Todendorf überqueren wir die Düne über einen Steg, wandern auf dem binnenseitigen Pfad in Richtung Leuchtturm. Der Leuchtturm Neuland wurde 1915/16 mit einer Reichweite von etwa 20 Seemeilen erbaut, war bis 1996 in Betrieb. Wir erreichen den Leuchtturm auf der Straße Neuland. Noch bis 1982 be- wohnte ein Leuchtturmwärter das Gelände. Wir setzen den Weg fort in Richtung Campingplatz. Kurz vor dem Platzzugang führt ein Weg rechts ab in das Große Holz, das wir in südlicher Richtung durchwandern. Nach etwa 500 m nehmen wir an einer Wegkreuzung den Waldweg rechts ab, der westwärts aus dem Gehölz an die Absperrung des Truppenübungsplatzes führt. Wir folgen diesem Weg, bis links ab ein Wirtschaftsweg in Richtung Kembs führt. Ein kurzes Stück geht es auf oder neben der K 26 zum Ort Kembs, wo wir am Dorfplatz eine Trinkpause einlegen. Von der K 26 führt hier links ab ein Redder in Richtung Waterneverstorf, vorbei an der Abzweigung nach Behrensdorf, an der ein Gefallenendenkmal mahnt. Wir setzen unseren Weg noch etwa 500 m fort, dann nehmen wir den Weg rechts ab, vorbei am Gehölz Dasdorfer See. Von der Höhe hat man einen beeindruckenden Blick auf den Großen Binnensee und die Ostsee. An der nächsten Weggabelung gehen wir rechts weiter, bestaunen die mächtigen Eichen, die hier stehen, blicken gegen die gewaltigen Moränenhöhen, die während der vergangenen Weichseleiszeit zwischen Selenter und Futterkamper Gletscherzunge aufgeschoben wurden. Vor einem kommenden Wäldchen biegt ein Wiesenweg links ab, auf dem wir in das Gehölz Dohl gelangen. Recht steil erstreckt sich zur Rechten eine Kante, auf die wir am nächstgelegenen geeigneten Weg von 30 m auf 60 m Höhe aufsteigen. Oben angelangt gehen wir rechts ab, bis wir den Wald verlassen und auf einem Wirtschaftsweg zwischen Feldern und Wiesen auf den Kammweg in Richtung Stöfs gelangen. Auf diesem genießen wir den Blick auf den Dohl, bis wir an einer folgenden Wegkreuzung den grandiosen Ausblick über Stöfs auf den Großen Binnensee genießen können. Nach dieser Pause steigen wir rechts ab, den Weg hinab in Richtung Darry, setzen unseren Weg auf der Südseite des Plötzenberges fort in Richtung Eetzkate. Am Rand des Geheges Eetz können wir eine Rast einlegen, gehen dann ein kurzes Stück nach links, folgen dann dem Bach linksseitig. Dieser Weg führt uns nach etwa 500 m durch eine Wolfsschlucht rechts ab, den Wald verlassend in Richtung Eetz. Am Rande eines weiten Feldes gelangen wir an die K 26 von Lütjenburg nach Behrensdorf, überqueren diese und wandern in das Waldgebiet Alte Burg, das seinen Namen von einer Slawensiedlung ableitet, die ihren Sitz an den Ufern des damals zur Ostsee offenen Großen Binnensees hatte. Gleich nach Eintauchen in den Wald halten wir uns links, folgen stets dem Weg, der dem Waldrand folgt. Der Weg bringt uns an den Uferbereich des Großen Binnensees und doch trennt uns oft eine undurchdringliche Ufervegetation vom Binnensee. Der Große Binnensee war vor der Nehrungbildung bis 1200 n.Chr. bei Stürmen aus Nordost ungeschützt. Davon zeugen die über 20 m hohen fossilen Kliffs an seinem Süd-West- Ufer, an denen unser Weg vorbeiführt. Freien Zutritt zum Seeufer sollte man nutzen, um den Seeadler über den Wassern zu beobachten. Der Weg führt endlich direkt auf das Gut Waterneverstorf zu, das bereits von weitem eindrucksvoll am Ufer des Großen Binnensees zu sehen ist. Ursprünglich eine Wasserburg, wurde es mehrfach dem Zeitgeschmack entsprechend um- und ausgebaut, war im Besitz der Familien Rantzau, Reventlow, Blome, bis es 1914 an die Familie von Waldersee ging. Der Generalfeldmarschall Alfred Graf von Waldersee war hier oft zu Besuch, wurde nach seinem Tod auf dem „Dohl“ bestattet. 1878 wurde der Große Binnensee durch einen Deich vollständig von der Ostsee abgetrennt. Nur über ein Siel bei Lippe wird die in den Binnensee mündende Kossau abgeleitet. Wir verlassen das Gelände des Herrenhauses über die zur K 26 führende Straße, vorbei an den ehemaligen zum Gut gehörenden Häusern, dem Haus des Vogts, der ehemaligen Holländerei, dem Müllerhaus, dem Haus des Schmieds. Wir queren die Kreisstraße 26, setzen unseren Weg geradeaus fort auf dem schönen Fahrweg, der an einen Weg erinnert aus der Zeit vor dem Bau von „Kunststraßen“. Man sollte öfter einmal stehenbleiben, die Sicht auf den Binnensee und die Ostsee, die Felder genießen. Nach etwa 1 km gelangen wir wieder an das Denkmal, das wir schon auf dem Hinweg gesehen haben. Hier biegen wir jetzt rechts ab in Richtung Born. Im Born nehmen wir die Straße links ab, die uns zu der bemerkenswerten Ortsbezeichnung Schönredder an der Dreckswiese führt. Nordwärts gelangen wir auf die zum Strand führende Straße und zur Kreuzung Alte Dorfstraße/Strandstraße, wo wir unseren Zielpunkt erreichen, uns ein Genuss-Festival auf dem Highlanderhof gönnen.

Bundesland: Schleswig-Holstein  

 

Region: Kreis Plön Aktiv Region Ostseeküste  

 

Wegezuordnung: Ostseeküstenradweg  

 

Start- und Zielpunkt:

Alte Dorfstraße 31

24321 Behrensdorf 

 

Verkehrsanbindung Auto: Von der A 7 am Autobahndreieck AD 12 Bordesholm auf die A 215 bis Kiel-Mitte (2), in Richtung Lübeck weiter auf der B 76, in Raisdorf auf die B 202, in Lütjenburg auf der K 26 bis Behrensdorf  

 

Rund- oder Streckenwanderung: Rundwanderweg  

 

Länge: ca. 19 km    

 

Geschätzte Dauer: ca. 6 Stunden  

 

Markierungszeichen: keine    

 

Höhenunterschied:

tiefster Punkt: NN  

höchster Punkt: 80 m  

 

Schwierigkeitsgrad: steile

 

Passagen: keine  

 

durchgehend kinderwagengerecht: nein  

 

Besonderer Routencharakter: Naturwanderung  

 

Begehbarkeit: ganzjährig  

 

Sehenswürdigkeiten:

1. Strandwälle am Behrensdorfer Strand

2. Leuchtturm

3. Aussichtspunkt bei Stöfs über Ostsee und Großen Binnensee

4. Fossiles Kliff am Großen Binnensee 5. Herrenhaus Waterneverstorf     

 

Einkehrmöglichkeiten:

1. Highlanderhof Kiene

Alte Dorfstraße 31

24321 Behrensdorf/Ostsee

Tel. 04381-1891

www.highlanderhof.de

Einkehr/Übernachtung  

 

2. Gastronomie/Campingplatz Waldesruh

Neuland 5

24321Behrensdorf/Ostsee

Tel. 04381-8555

www.camp-waldesruh.de

Einkehr/Übernachtung  

 

3. Ole Liese/1797

24321 Panker

Tel. 04381-90690

www.ole-liese.de

Einkehr/Übernachtung  

 

4. Hotel Hohe Wacht

Ostseering 5

24321 Hohwacht

Tel. 04381-90080

www.hohe-wacht.de

Einkehr/Übernachtung  

 

Hinweis auf Karten:   

Name: Wander- und Freizeitkarte 8 Kiel-Plön Maßstab 1 : 50 000 

Herausgeber: Landesvermessungsamt SchleswigHolstein 

ISBN: 978-3-89130-288-0     

 

Hinweis auf Wanderliteratur:  

Titel: Landschaftsgeschichtliche Exkursionsziele 

Verlag: Wachholtz-Verlag 

ISBN 3-529-054054  

Titel: Ostseeküste Schleswig-Holstein 

Verlag: Rother Wanderführer ISBN: 978-3-7633-4425-3  

Titel: Die deutsche Ostseeküste 

Verlag: Gebr. Bornträger (Stuttgart) 

ISBN 978-3-443-15091-4  

Titel: Schlösser und Herrensitze in SchleswigHolstein und in Hamburg 

Verlag: Verlag Wolfgang Weidlich Frankfurt/Main (1963) 

 

GPS-Track/Kartenskizze:

Stefan Beck  

 

Bilder:

Gerlind Lind  

 

Ansprechpartner:

Interessengemeinschaft „Wanderbares Schleswig-Holstein“

Wolfgang von Heyer

Kuhlacker 32 a,

24145 Kiel

Tel. 0431-713495

www.wanderbares-schleswig-holstein.de  

 

Tourismusorganisation:

Tourist-Information Gemeinde Behrensdorf

Ringstraße 2a

24321 Behrensdorf/Ostsee

Tel. 04381-4986

www.behrensdorf-ostsee.de 

Downloads:

Zum Vergrößern bitte klicken
Zum Vergrößern bitte klicken
Zum Vergrößern bitte klicken
Zum Vergrößern bitte klicken
Zum Vergrößern bitte klicken
Zum Vergrößern bitte klicken
Zum Vergrößern bitte klicken
Zum Vergrößern bitte klicken
Zum Vergrößern bitte klicken
Zum Vergrößern bitte klicken
Zum Vergrößern bitte klicken
Zum Vergrößern bitte klicken
Zum Vergrößern bitte klicken
Zum Vergrößern bitte klicken
Download
Wo Wind und Wellen rauschen PDF-Download
Tourentipp_08_14.pdf
Adobe Acrobat Dokument 2.1 MB

Hinweis: Es öffnet sich ein neues Fenster, da die GPS-Dateien via DropBox gedownloaded werden.