Die Anfang des 20. Jahrhunderts begründete und auch in der aufstrebenden Stadt Kiel entwickelte Gartenstadtidee führte zu einer noch weitgehend erhaltenen Grüngürtelzone aus Gehölzen, Kleingartengebieten, Parks und Wiesenzonen, natürlichen und künstlichen Seen, in der man kaum wahrnimmt, dass man sich im Stadtgebiet einer Großstadt befindet. Durch diese Zone führt unser Wanderweg, der um ganz Kiel fortgesetzt werden könnte. Aber schon dieser Teilabschnitt macht mit dem wundervollen Uferweg entlang der Schwentine, mit dem prachtvollen Tröndel- und Langsee, mit unseren „Bergen“ bekannt.
Wegbeschreibung
Vom südlichen Ufer der Schwentine, an der alten Mühlenbrücke, führt der Weg entlang der Schwentine, auf der Paddler und Ruderboote unterwegs sind, bald in unberührte Natur. Noch braust der Verkehr über die OstringBrücke, die wir unterqueren, aber schon bald hören wir nichts mehr vom Verkehr, nur noch den Gesang der Vögel, das Rauschen der Blätter von Erlen und Eschen, die in der Wildnis der nahen Uferzone wachsen, die Rufe der Frösche. Eine artenreiche Flora an den buchenbestandenen Talhängen, in den Bruchwäldern am Schwentineufer erfreut das Auge. Wir folgen dem Weg im Talgrund, erreichen bald die Eisenbahnbrücke über die Schwentine, auf der die Kleinbahn Kiel-Schönberg verkehrt. Von hier führt der Weg ein wenig aufwärts; wir bleiben auf dem Weg in südöstlicher Richtung, der Schwen- tine folgend, der uns dann an die Weiße Brücke führt, auf der Fußgänger und Radfahrer die Schwentine über- queren können. Auf der Brücke hat man einen großartigen Blick auf das eiszeitlich entstandene Durchbruchtal. Eine Informationstafel klärt über Flora und Fauna dieses wundervollen Flussabschnittes der Schwentine auf. Wir setzen unsere Wanderung auf dem südlichen Ufer der Schwentine fort, gelangen bald an ein Pumpenhaus, von wo rechts ab ein Wirtschaftsweg durch Kleingartengelände hinauf zur Straße Wehdenweg führt. Die Straße überqueren wir, setzen unseren Weg unmittelbar gegenüber fort durch Wäldchen und Kleingartengelände, bis wir an den Rehsenweg gelangen, dort nach links ab weitergehen. Wir gelangen, zur Rechten den Ostfriedhof erblickend, an den Klausdorfer Weg, den wir nach schräg rechts überqueren, wo uns an einem Parkplatz der Weg in das nächste Kleingartengelände aufnimmt. Dieser Weg führt an die Höhe des Russenberges (41,2 m). Wir werden erinnert an die Zeit, in der Kiel unter herzoglich holstein-gottorfscher und russischer Herrschaft stand. Der Weg durch das Kleingartengelände führt an den Ellerbeker Weg. Ein kurzes Wegstück können wir noch einen abgeschirmten Weg links ab nehmen, dann überqueren wir den Ellerbeker Weg, um auf dem Alten Ellerbeker Weg unsere Wanderung fortzusetzen. Von dieser Straße führt rechts ab der Wanderweg zum und durch den Stadtrat Hahn-Park, eine weitläufige Parkanlage, die an den Begründer der sozial ausgerichteten Gartenstadtplanung erinnert. Wir nehmen den direkten, kurzen Weg zum Tröndelweg, den wir halb rechts überqueren und unsere Wanderung auf dem abwärts führenden Rundweg fortsetzen. Dieser Weg führt uns an den Tröndelbach, eigentlich ein „Ellerbek“, denn er ist von mächtigen Schwarzerlen umstanden und fließt aus dem Tröndelsee in Richtung Stadtteil Ellerbek. Wir überqueren den Bach, wandern links ab weiter dem Lauf des Baches folgend. An der nächsten Brücke über den Bach folgen wir links ab dem Weg durch das Gartengelände am Tröndelsee. Schon fast wieder aufwärts am Tröndelweg angelangt, führt rechts ab ein Weg hinunter an das Ufer des Tröndelsees, von wo man einen herrlichen Blick über den See genießen kann. Das Naturschutzgebiet „Tröndelsee und Umgebung“ hat eine Fläche von 24 ha und wurde 1983 als erstes Na- turschutzgebiet im Stadtgebiet von Kiel ausgewiesen. Das tief zwischen Moränenwällen gelegene Gebiet des Tröndelsees wurde während der letz- ten Weichsel-Eiszeit geformt. Heute ist es mit seinen Röhrichtzonen, sei- nen Erlen- und Weidenbrüchen, sei- nen Feuchtwiesen Lebensraum zahl- reicher, auch selten gewordener Pflanzen- und Tierarten. Wir bleiben auf dem Rundweg um den Tröndelsee, gelangen dann über die vergatterte Große Wiese, die beweidet wird, rechts ab zu einem Gatter, von wo der Weg über einen Bohlenweg durch den Erlen- und Röhrichtgürtel am See führt. Der Weg kann nach Regenfällen unter Wasser stehen, meist ist aber Schuhe ausziehen nicht erforderlich. Schon bald aber stehen wir wieder auf sicherem Boden, setzen den Weg rund um den See fort, vorbei an Feuchtwiesen, auf denen geschützte Knabenkräuter wachsen. Am Weg Untere Feldscheide biegen wir links ab, gelangen durch Wiese und Kleingärten an die Straße Großer Kamp. Hier nehmen wir rechts ab unseren Weg, der wieder in Kleingartengelände führt. Auf der nächsten Anhöhe verläuft ein Weg links ab zur Preetzer Straße, die wir überqueren. Nur wenige Meter entfernt, gegenüber der Einmündung der Geschwister Scholl-Straße, führt ein Weg hinein in das am Langsee gelegene Kleingartengelände. Über wenige Stufen gelangen wir auf den Gartenweg, der uns zum See führt. Wir genießen die großartige Sicht von der Anhöhe auf den See. Der Langsee liegt als langgestrecktes Gewässer zwischen der Sophienhöhe im Osten, dem Kuckucksberg im Südwesten. Die Hohlform des Sees ist aus Toteis nach der letzten Eiszeit entstanden. Der See ist nicht nur Lebensraum für viele Vogelarten, in seinen Erlen- und Weidenbruchwäldern finden auch zahlreiche Nässe liebende Pflanzen ihre Heimat. Durch den parallel zur Preetzer Straße verlaufenden Gartenweg gelangen wir zu einem abwärts führenden Weg, der uns an die Uferregion des Langsees führt. Wir folgen dem ufernahen Weg. An wenigen Stellen tritt man direkt an die Wasserfläche des Sees heran. Üppige Teich- und Seerosenbestände sind auszumachen. Blässhühner, Haubentaucher und vor allem Stockenten beleben den See. Wir folgen weiter dem Seeufer, auch wenn dichter Erlen- und Weidenbruchwald die Sicht auf den See verhindert. Diese Wildnis erfreut den Naturliebhaber. Schließlich gelangen wir an den Kuckucksweg, der rechts ab in die Unterführung des Konrad Adenauer-Damms leitet. Auf diesem Weg wandern wir geradeaus weiter, bis sich nach etwa 300 m der Weg nach links in den Wellsee-Wanderweg und nach rechts in Richtung Kuckucksberg teilt. Wir wandern zum Kuckucksberg, staunen über die mittelgebirgsähnlichen Höhenunterschiede. Wir gelangen auf den asphaltierten Kuckucksweg zum Kuckucksberg (55,2 m). Kein Kuckuck ist zu hören, am Wege aber wächst die Schuppenwurz. Am Kuckucksberg halten wir uns nach links, recht steil führt der Weg dann hinunter zur Segeberger Landstraße, die wir überqueren, um uns dann nach rechts zum Bahnübergang zu orientieren. Wenige Meter nach dem Bahnübergang führt ein Weg durch ein Kleingarten- gelände, auf dem wir an die Schranken- anlage gelangen, über die wir zum Gehege Kronsburg wandern. Auf breitem Rad- und Fußweg betreten wir den Wald, nehmen dann die nächste Abzweigung nach links, auf der wir an die Kronsburger Au gelangen. Wir folgen dem Uferweg der Au, ein Eisvogel fliegt erschreckt von seinem Ansitz über dem Bach auf. Wir passieren ein Regenrückhaltebecken, wandern dann auf die Anhöhe entlang der stufenartig herabspringenden Au. Oben führt uns der Weg rechts ab zum Kieler Kamp und zum Poppenbrügger Weg. Von hier ist es rechts ab zum Kuhlacker und zur Bushaltestelle KielKronsburg am Sportplatz des SV Rot-Schwarz-Kiel nur noch ein kurzes Wegstück.
Bundesland: Schleswig-Holstein
Region: Landeshauptstadt Kiel Wegezuordnung: E1/E6
Start- und Zielpunkt:
Start Schönberger Str. 2/Wehdenweg Bushaltestelle Li 11 Wellingdorf 24148 Kiel
Ziel Kuhlacker 30 Bushaltestelle Li 41/42 Kronsburg 24145 Kiel
Verkehrsanbindung Auto: Start von der A215 auf die B76, von dieser auf den Ostring (B502), vor der Brücke über die Schwentine Abfahrt Wedenweg/Schwentinental nehmen. Auf dem Wehdenweg links ab, dort parken Ziel von der A215 auf die B76, von dieser auf die B404. Abfahrt Meimersdorf/Kronsburg/ Poppenbrügge nehmen. Vom Poppenbrügger Weg in den Reesenberg rechts ab, Hinweis Sportplatz Kronsburg folgen
Verkehrsanbindung ÖPNV: Start von Kiel Hbf mit Buslinie 11 bis Haltestelle Wellingdorf Ziel von Kiel Hbf mit Buslinie 41/42 bis Haltestelle Kronsburg, mit Buslinie 9 von Haltestelle Kronsburg bis Haltestelle Wellingdorf
Rund- oder Streckenwanderung: Streckenwanderung
Länge: ca. 10 km
Geschätzte Dauer: ca. 3 Stunden
Markierungszeichen: keine, s. Wegbeschreibung
Höhenunterschied:
tiefster Punkt: 2 m
höchster Punkt: 55 m
Anforderungen:
steile Passagen: keine
durchgehend kinderwagengeeignet: ja
Besonderer Routencharakter:
Naturwanderung
Begehbarkeit: ganzjährig
Sehenswürdigkeiten:
1. Alte Schwentinebrücke
2. Schwentinetal
3. NSG Tröndelsee und Umgebung
4. LSG Langsee und Umgebung 5. Gehege Kronsburg
Einkehrmöglichkeiten:
Restaurant Café
Alte Mühle An der Holsatiamühle 8
24149 Kiel
Tel. 0431-2059001
Einkehr
Café Luna Schönberger
Straße 6
24148 Kiel
Tel. 0431-21070665
Einkehr
Am Segelhafen Hotel
Schönberger Straße 32-34
24148 Kiel
Tel. 0431-72990-0
Einkehr/Übernachtung
Avantage Sporthotel
Braunstraße 40
24145 Kiel
Tel. 0431-71798-0
Einkehr/Übernachtung
Hinweis auf Karten:
Name: Wander- und Freizeitkarte 8 Kiel - Plön 1: 50 000
Herausgeber: Landesvermessungsamt Schleswig-Holstein
ISBN: 978-3-89130-288-0
Name: Radwege in Kiel 1: 20 000
Herausgeber: Landeshauptstadt Kiel
ISBN:
3-9808839-0-6
Name: Grüne Wege in der Stadt 1: 15 000
Herausgeber: Tourist Information Kiel www.kiel.de
Hinweis auf Wanderliteratur:
Titel: Ostseeküste Schleswig-Holstein
Verlag: Bergverlag Rother
ISBN: 978-3-7633-4425-3 Titel: Wasserläufe in Schleswig-Holstein
Verlag: Wachholtz Verlag
ISBN: 3-529-02845-2
Titel: Wildnis in Schleswig-Holstein
Herausgeber: Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume
ISBN: 978-3-937937-49-6
Titel: Kiel Lexikon
Herausgeber: Wachholtz Verlag
ISBN: 978-3-529-02556-3
Titel: Naturschutzgebiete in Kiel Tröndelsee und Umgebung
Herausgeber: Landeshauptstadt Kiel
Titel: Landschaftsschutzgebiete in Kiel Langsee, Kuckucksberg und Umgebung
Herausgeber: Landeshauptstadt Kiel
Bilder: Walter Krafft, Gerlind Lind
GPS-Track/Kartenskizze: Stefan Beck
Ansprechpartner:
Interessengemeinschaft „Wanderbares Schleswig-Holstein“
Wolfgang von Heyer
Kuhlacker 32 a,
24145 Kiel Tel.
0431-713495
www.wanderbares-schleswig-holstein.de
Tourismusorganisation:
Tourist Information Kiel
Andreas Gayk-Straße 31
Neues Rathaus
24103 Kiel
Tel. 0431-67910-0
e-mail: info@kiel-tourist.de
www.kiel-tourist.de
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