Beeindruckt nehmen wir unsere Wanderung auf entlang des ehemaligen Kuhhauses in Richtung Hasensee. Wir betreten den Park mit seinen herrlichen alten Bäumen mit weit ausladenden Kronen. Den Hasensee überspannt die weiße Brücke, auf der Matthias Claudius, einer der vielen gerne gesehenen Gäste des Emkendorfer Kreises, das Lied „Der Mond ist aufgegangen“ gedichtet haben soll. Welche romantische Vorstellung. Eine alte Eiche am Wegesrand verdeutlicht, wie trotz zunehmender Schwäche das Leben immer noch kraftvoll in ihr schlummert. Wir verlassen den Park, bleiben auf dem Uferweg entlang des Hasensees, queren dann einen Bach. An der folgenden Wegkreuzung folgen wir dem Weg geradeaus, lassen die Bank, aus einem Baumstamm gehauen, links liegen. An der kurz darauf folgenden Weggabelung gehen wir den Weg links ab hinauf auf eine kleine Anhöhe.

Von dort geht es hinunter in ein eiszeitlich geprägtes Tal, durch das einst die Schmelzwasser eines Gletschers vom Westensee her strömten. Jetzt ist nur noch ein schmaler begradigter Bach zu sehen, aber die Uferseiten des ehemaligen Flusses sind noch deutlich auszumachen. Auf der anderen Uferseite geht es wieder hinauf. An dem folgenden quer verlaufenden Weg wandern wir links ab auf dem gekennzeichneten Nord-Ostsee-Weg (NOW), der von Kiel bis Meldorf quer durch Schleswig-Holstein verläuft.

Wir folgen diesem Weg, am Wegesrand blüht die Knoblauchrauke. Wir durchschreiten lichten Buchenwald. Vom Waldesrand schauen wir auf kräftig gelb blühende Rapsfelder. Am Rettungspunkt 1725R14 biegen wir links ab, folgen der Markierung des NOW. Der Waldbestand ändert sich, Nadelbäume herrschen vor, vereinzelt stehen Eichen, Buchen, Kastanien am Weg. Zur Rechten liegen mächtige Moränenwälle. Da sage einer, Schleswig-Holstein sei nur plattes Land. Im Schatten blüht der Sauerklee. Erschreckt fliegt ein Buntspecht davon.

Nachdem wir an zwei Grünflächen zur Linken vorbei gegangen sind biegt unser Weg rechts ab. Nach etwa 250 m folgen wir dem als NOW gekennzeichneten Weg links ab. Wieder tauchen wir ein in eine kuppige Landschaft mit Tümpeln und kleinen Bachläufen. Wir gelangen dann an die Straße in Richtung Diekendörn, gehen ein kurzes Stück rechts ab und dann wieder links, der bekannten Kennzeichnung folgend. Heller Laubwald nimmt uns auf. Nach einer weiten, holzfreien Lichtung zweigt unser Weg rechts ab.

Am Rümlandteich verlassen wir den NOW, biegen rechts ab entlang der Ostuferseite des Sees, wo wir an einer Bank am Ufer eine Pause einlegen. Die aus einem Erlenstamm geschnitzte Eule schaut uns skeptisch an. Der Rümlandteich, ebenso wie der Methorstteich, wurde vom Gut Emkendorf einst als Fischteich und zur Jagd auf Wasservögel angelegt. Heute sind beide als Naturschutzgebiete ausgewiesen. Der Rümlandteich hat eine Fläche von etwa 18 Hektar, ebenso der Methorstteich. Gestärkt brechen wir wieder auf, folgen dem Uferweg. Die Gewöhnliche Traubenkirsche verströmt am Weg ihren Duft. An der folgenden Weggabelung gehen wir links ab in Richtung Norden. Wir bleiben auf dem Weg geradeaus, nehmen nicht den Weg rund um den Rümlandteich.

Nach wenigen Metern führt dann aber unser Weg rechts ab in Richtung Diekendörn, wo wir am Parkplatz die Straße erreichen. Wir überqueren die Straße und biegen vor dem Ortsschild Diekendörn links ab in das Naturschutzgebiet „Methorstteich und Rümlandteich“. An der Informationstafel zum Naturschutzgebiet nehmen wir den schmalen Pfad entlang des Südufers des Methorstteiches. Der See ist Brut- und Über-winterungsgebiet für zahlreiche Wasservögel. Amphibien und Reptilien nutzen den Verbund von Wasser- Waldfläche. Eine Ringelnatter am Weg beweist dies mit ihrer Anwesenheit. Am Ende des Weges vor der zerstörten Brücke weichen wir auf die Wiese aus, runden ein kurzes Stück Wald und kehren dann auf den Uferpfad zurück.

Wir gelangen kurz vor dem Ort Brux an einen reizvollen Waldsee, gehen dann rechts ab auf den NOW, verlassen diesen Weg dann wie gekommen wieder durch das eiszeitliche Tal in Richtung Hasensee. An der rustikalen Baumstamm-Bank machen wir eine kurze Rast, nehmen dann den Weg entlang des ebenfalls reizvollen nördlichen Seeufers.

Auf dem Gelände des Gutes Emkendorf gelangen wir vorbei an der alten Gärtnerei an das Matthias-Claudius-Haus „Klein-Emkendorf“, in dem Matthias Claudius oft Gast des „Emkendorfer Kreises“ war.

Wie autark das Gut Emkendorf einst war belegt auch die ehemalige Meierei, von der wir auf dem gepflasterten Hofweg zum alten Kuhhaus gelangen, unserem Start- und Zielpunkt. Ein letzter Blick auf das Herrenhaus, das noch immer Zentrum kultureller Veranstaltungen ist, beweist uns, dass Natur und Kultur durchaus vereinbare Lebensbereiche sein können.